Wissenswertes
Merkantiler Minderwert
Eine merkantile Wertminderung entsteht, wenn ein Fahrzeug - einen Unfall oder ähnliches erleidet - nicht unerheblich beschädigt wird - trotz technisch einwandfreier Instandsetzung wegen möglicher verborgener Mängel vom Markt geringer bewertet wird, als vergleichbare unfallfreie Fahrzeuge. Er stellt somit eine Minderung des Verkaufswertes dar, d.h. die Wertdifferenz zwischen dem Preis, der bei einem hypothetischen Verkauf vor und dem Preis, der nach dem Unfall erzielbar gewesen wäre. Die merkantile Wertminderung berücksichtigt ein irrationales Käuferverhalten, bei dem sich das Negativ-Odium des Unfallfahrzeugs herausgebildet hat.
Wiederbeschaffungswert
Der Wiederbeschaffungswert berücksichtigt die Summe, welche, z.B. im Falle eines Unfalls, aufgewendet werden müsste, um innerhalb eines angemessenen Zeitraumes ein gleichwertiges Fahrzeug zu beschaffen. Anders, als beim Marktwert wird hierbei auch eine anteilige Mehrwertsteuer sowie eine Händlergewinnspanne berücksichtigt. Der Wiederbeschaffungswert ist insbesondere bei der Abwicklung von Haftpflichtschäden von Bedeutung.
Kompressionsmessung
Ein Verbrennungsmotor benötigt abhängig von der Kraftstoffart zur einwandfreien Funktion einen entsprechenden Verdichtungsdruck. Während bei Ottomotoren der Kraftstoff fremd gezündet wird, erfolgt bei einem Dieselmotor eine durch eine entsprechend hohe Verdichtung ausgelöste Selbstzündung des Kraftstoff-Luftgemisches. Daher unterscheiden sich die Verdichtungsdrücke bei Otto- und Dieselmotoren bedingt durch die unterschiedlichen Kraftstoffeigenschaften erheblich.
Übliche Verdichtungsdrücke:
Ottomotor: zwischen 10 - 15 bar
Dieselmotor: zwischen 30 - 55 bar
Eine Kompressionsmessung lässt entsprechende Rückschlüsse auf den Motorzustand zu. Sollten die Drücke nicht die o.a. Mindestwerte erreichen, so könnte dies an verschlissenen Kolbenringen, nicht korrekt schließenden Ein-/ Auslassventilen oder auch an einer defekten Zylinderkopfdichtung liegen. In jeden Fall ist dann eine weitergehende Untersuchung des Motors sinnvoll.
Marktwert bei Old- und Youngtimern
Der Marktwert beschreibt den Wert eines Old- oder Youngtimers am Spezialmarkt für Liebhaberfahrzeuge. D.h., es handelt sich um den Wert, welcher im Falle eines An- oder Verkaufs zum gegenwärtigen Zeitpunkt ohne Berücksichtigung von Mehrwertsteuer oder Händlergewinnspanne durchschnittlich erzielbar wäre.
Wiederherstellungswert bei Old- und Youngtimern
Bei dem Wiederherstellungswert handelt es sich um einen rein rechnerischen Wert, welcher sich aus der Summe der Anschaffungskosten sowie einer späteren belegbaren Restaurierung des Fahrzeugs ergibt. Dabei ist es unabhängig, ob sich dieser Preis später am Markt bei einem Verkauf tatsächlich erzielen lässt. Der Wiederherstellungswert ist immer dann sinnvoll, wenn ein Fahrzeug besonders langwierig und damit kostenintensiv restauriert wurde.
Endoskopie der Hohlräume
Bei der Endoskopie werden vorhandene Hohlräume durch eine spezielle Kamera (Endoskop) untersucht. Diese Art der Untersuchung ermöglicht die genaue Beurteilung von äußerlich unsichtbaren Bereichen, z.B. Schwellerbereiche und Längsträger. Somit Erhält man weitere Informationen über eventuelle alte Unfallschäden, Rostbefall oder auch Art und Weise der Konservierung. Aber auch innerhalb von Verbrennungsräumen eines Verbrennungsmotors kann z.B. über die Zündkerzenbohrung eine Endoskopie durchgeführt werden um Rückschlüsse auf den Motorzustand ziehen zu können. Gibt es z.B. Riefen in der Zylinderlaufbahn? Absätze in der Zylinderlaufbahn? Ist der während der Herstellung erzeugte „Kreuzschliff“ innerhalb der Zylinderlaufbahn noch sichtbar?
Lackschichtdickenmessung
Bei der Lackschichtdickenmessung werden sämtliche Karosseriekomponenten einer Messung der Lackschichtdicke unterzogen. Hierdurch lassen sich Rückschlüsse auf evtl. Nach- bzw. Neulackierungen oder auch zurückliegende Unfallschäden ziehen. Zur möglichst genauen Analyse der Lackqualität werden pro Karosserieteil insgesamt 3 Schichtmessungen an unterschiedlichen Stellen durchgeführt und hieraus der Mittelwert gebildet. Je nach Fahrzeug beträgt die Lackschichtdicke im Auslieferungszustand zwischen 100-200 μm. 1 μm beträgt dabei 0,001 mm. Bei einer Nachlackierung kommen schnell ca. 100-200 μm hinzu. Auch die Lackierung neuer unlackierter Blechteile führt i.d.R. zu deutlich höheren Schichtdicken, im Vergleich zu einer werksseitig aufgebrachten Lackierung. Wurde jedoch ein Unfallschaden repariert und zusätzlich gespachtelt, so kann der Schichtauftrag auch schnell mehrere 100 μm bis einige Millimeter betragen. Die Lackschichtdickenmessung erlaubt viele Rückschlüsse über die Originalität von Lack und Karosserie.